Gründung 2017: Wider die Planungen des Bezirks Spandau
Im Prinzip war zu begrüßen, dass der Bezirk Spandau für den Zitadellenpark ein „Freiraum –und Entwicklungskonzept“ (kurz „FEK“) entwickeln ließ und mit dessen Umsetzung 2017 begonnen hat. Ziel des FEK war, die Attraktivität des Parks für die Bürger und Touristen zu erhöhen. Diese Aufgabe ist allerdings hochkomplex, da – wie bereits dargelegt – vielfältige und widerstreitende Ansprüche von Denkmalschutz, Tourismus, Naherholung, Naturschutz, Vereinsnutzungen, Angler, Sport und Kulturevents auf kleiner Fläche z.T. heftig konkurrieren.
Das vom Bezirk beschlossene „FEK Zitadelle“ löst die Aufgabe, allen Ansprüchen im Rahmen von Kompromissen mehr oder weniger gerecht zu werden, völlig unzureichend. Denkmalschutz, Tourismus, Vereinsnutzung sowie Sportevents standen offensichtlich im Vordergrund zu Lasten von Naherholung, Naturschutz und Denkmalschutz.
Zentraler Mangel der Planung: Eine Bürgerbeteiligung – in der Planungsphase vorgeschrieben – hatte nicht stattgefunden.
In einem ersten Schritt wurden noch im Jahr 2017 „Sichtachsen“ von der Stadt zur Zitadelle geschlagen, denen 30 z.T. alte und prächtige Bäume, zahlreiche jüngere Bäume und viele Sträucher zum Opfer fielen – für uns Anlass zur
Gründung der BI Zitadelle Spandau im Sommer 2017.
Unsere Kritik – basierend auf Argumenten für mehr Naherholung, Naturschutz und Denkmalschutz – richtete sich insbesondere gegen folgende Planabsichten:
- Baumfällungen
- Flächiges Räumen von Sträuchern für Freiflächen
- „Möblierung“ des Parks mit Balkonen, Aktivitätsfeldern u.a.
- Wegebauten, überdimensioniert, in Asphalt und mit Stahlband
- Unattraktiver Zugang zu Zitadelle und Park
- Keine Angaben zur Finanzierung von Folgekosten
- Keine Bürgerbeteiligung
Ausführlicher zu unserer Kritik —- hier http://bi-zitadelle-spandau.de/?p=254
Bürgerbegehren
Um die großräumigen Abholzmaßnahmen noch zu verhindern, haben wir Ende 2017 eine Unterschriftensammlung in Form eines Bürgerbegehrens gestartet.
Die Abstimmungsfrage unseres Bürgerbegehrens lautete:
„Sind Sie
für den Erhalt des Zitadellenumfeldes in seiner jetzigen Form (Heimat von Habicht, Eisvogel, Biber&Co) und stimmen für behutsame Pflegemaßnahmen & Herstellung eines attraktiven Zugangs zur Zitadelle für Fußgänger*innen
und
gegen den vom Bezirksamt geplanten Kahlschlag (Herstellung von Sichtachsen im Rahmen des FEK Zitadellenumfeldes)?
Positionspapier 2018
Im Juni 2018 hat die BI ein 8 -seitiges Positionspapier an Entscheidungsträger (Bürgermeister, Stadträte, Fraktionen in der BVV) sowie an Naturschutzorganisationen (BUND, NABU und BAT) gesandt. Darin erläuterten wir ausführlich unsere Verbesserungsvorschläge.
Das Positionspapier finden Sie hier http://bi-zitadelle-spandau.de/?p=258
Was wurde erreicht?
Unterschriftensammlung und Diskussionen mit den Entscheidungsträgern im Bezirk auf Grundlage unseres konstruktiven Positionspapiers, wohl auch ein Umdenken nach den immensen Schäden durch Sturm Xavier im Oktober 2017 sowie die katastrophalen Dürre 2018 haben zu einem Umdenken, zum Stopp der konkreten Maßnahmen im Park und der Zusage für eine umfassenden Bürgerbeteiligung geführt.
Bürgerbeteiligung – der Parkrat
Ende 2017 hat das Bezirksamt Spandau den so genannten Parkrat begründet. Stand 05 / 20121 hat dieses Beratungsgremium 9-mal getagt. Die BI engagiert sich seit Beginn aktiv im Parkrat.